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Neuroplastizität bezieht sich auf die lebenslange Fähigkeit des Gehirns, neuronale Verbindungen umzugestalten, wenn es mit neuen Herausforderungen konfrontiert wird. Wenn die richtige Herausforderung gestellt wird, kann das Gehirn schneller und effektiver werden. Anders formuliert: Neuroplastizität bedeutet, dass jeder sein Gehirn verbessern kann, egal in welchem Alter.


Eine Untersuchung des ZI (Central Institute of Mental Health) in Mannheim konnte mittels MRT-Aufnahmen zeigen, dass das Life-Kinetik-Training die Konnektivität zwischen verschiedenen Arealen des Gehirns erhöht.


Besonders auffällig war die Zunahme zwischen dem frontalen Augenfeld und dem visuellen Kortex. Dieser wiederum war besser vernetzt mit dem Bewegungs-Kortex. Gesehenes schneller in Bewegung umsetzen bedeutet dies letztlich. Einer augenscheinlichen Gefahrenquelle ausweichen und somit einen Unfall oder eine Verletzung vermeiden, könnte ein positiver Effekt sein.


Weiter verstärkte sich auch die Verbindung zwischen den Hirnregionen, die für die auditive Wahrnehmung und für die Motorkoordination zuständig sind. Das bedeutet, dass man gehörtes schneller in Bewegung umsetzen kann. Wie zuvor wäre auch hier die Vermeidung eines Unfalls oder einer Verletzung der positive Effekt.


Außerdem konnte eine Zunahme der Verbindung zwischen den Arealen, die bei den kognitiven Aspekten der Planung, Ausführung und Kontrolle von Bewegungen eine Rolle spielen und Bereichen, die an Vorgängen des Arbeitsgedächtnisses und der Fehlerbearbeitung beteiligt sind, beobachtet werden. Dadurch sinkt die Fehlerquote.


Nachfolgend die vom ZI zu dieser Untersuchung verfasste Übersicht.


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Was ein Sturz ist, weiß jeder. Und mit zunehmendem Alter steigt auch die Angst davor, zu fallen und sich dabei zu verletzen. Viel zu groß sind die Schreckgespenster „Oberschenkelhalsbruch“ oder „Hüftverletzung“, wenn man an einen Sturz denkt. So kann es passieren, dass ältere Menschen auf die Idee kommen, ihre zwischendurch barrierefreie Wohnung, ihre Sicherheitsoase, aus Angst vor der (sturz-)gefährlichen Umwelt nicht mehr zu verlassen. Die Folgen sind einerseits Isolation und Einsamkeit, andererseits eine wachsende Angst und zusätzlich eine weiterwachsende körperliche Eingeschränktheit.

Irgendwann aber muss man vor die Tür!


Die Angst vor einem Sturz ist nicht unbegründet. Hier ein paar Fakten zum Thema:


Ein Sturz kann schwere Folgen haben


Obwohl es in Deutschland noch keine systematischen und verlässlichen Daten zu Stürzen gibt, ist aus Studien bewiesen, dass die Sturzhäufigkeit mit dem Alter zunimmt:

Mehr als 40% der über 80-jährigen und der Senioren mit erheblicher chronischer Erkrankung sowie Erwachsene mit geistigen Behinderungen stürzen mehrmals jährlich, 30 % der Erwachsenen über 65 Jahre stürzen mindestens einmal in zwei Jahren, über die Hälfte der 90-jährigen stürzt mindestens einmal pro Jahr, 55% der gebrechlichen Menschen, die in ihrer häuslichen Umgebung leben und 50% der Bewohner eines Pflege- oder Altenheims stürzen einmal jährlich, 30% der Heimbewohner sogar mehrmals.

Folgen von Stürzen sind in der Regel Prellungen, Wunden und Verstauchungen, sie können aber auch zu Knochenbrüchen bis hin zum Tod führen.[1]



Stürze sind nichts, dem man hilflos ausgeliefert ist – in keinem Alter! Es ist möglich, Stürze zu vermeiden bzw. ihre Häufigkeit deutlich zu verringern, indem man einerseits die Muskulatur und andererseits das Gehirn entsprechend trainiert.


Stürze kann man vermeiden – wenigstens teilweise


Wie kann man die Wahrscheinlichkeit von Stürzen vermeiden? Niemand muss fallen! Hier sind ein paar wichtige Tipps:



- Ein Training des Gehirns kann wirkungsvolle Abhilfe schaffen! Es verbessert die Wahrnehmung, trainiert durch sensomotorische Übungen die Nervenrezeptoren an den Gliedmaßen und macht sensibel für die Gefahren eines rutschigen Untergrundes oder Unebenheiten des Fußwegs. Denn eine altersbedingte Unsicherheit kann aufgrund des nachlassenden Zusammenwirkens zwischen Muskeln und Nerven auftreten. Das bringt Störungen der Wahrnehmung oder der Schnelligkeit, wie etwas Wahrgenommenes in Bewegung umgesetzt wird, mit sich.


- Die Ursachen für Stürze können auch krankheitsbedingt sein. Lähmungen, Schwindel, chronische Beeinträchtigungen des Denkvermögens (Demenz) bis hin zu Depressionen und dem Nachlassen der Sehkraft können der Grund für Stürze sein. Der Haus- oder Facharzt hilft weiter!


- Häusliche Sturzgefahren wie lose verlegte Kabel oder schlechte Beleuchtung sollten beseitigt werden.


- Auch körperliche Bewegung bzw. ein Training der Muskeln sind unverzichtbar. Denn während wir als Kinder und Jugendliche umherspringen, laufen, klettern und Sport treiben konnten, nehmen diese Möglichkeiten im Alter ab. Ein natürlicher Prozess, dem allerdings entgegengewirkt werden kann. Wer bis ins hohe Alter aktiv ist und Sport treibt wird eine gewisse Unsicherheit in den Beinen später oder vielleicht auch gar nicht spüren.


Unsere Verbindung zur Erde – unsere Beine


Vielleicht macht es ein Vergleich noch deutlicher. Autoreifen sind wichtige Teile eines Fahrzeugs und die Verbindung zur Straße. Ein druckluftarmer Reifen kann nicht nur zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch (PKW) führen, sondern die Fahrsicherheit erheblich beeinträchtigen. Ursachen für Reifendruckverlust können u. a. die natürliche Durchdringung von Druckluft durch Bestandteile des Reifens, Beschädigungen der Felge, Beschädigungen der Reifenwulst bei der Montage, Rückgang der Temperaturen im Winter sowie kleine Reifenbeschädigungen oder -schnitte sein. Nur, wenn die Reifen in gutem Zustand sind, können sie uns sicher über die Straßen bringen.


Die direkte Verbindung unseres Körpers zur Straße sind unsere Beine samt den Füßen. Bei ihnen setzen wir eine lebenslange Haltbarkeit, sofern von Krankheiten und Unfällen verschont, voraus.

Solange sie funktionieren und schmerzfrei sind bedürfen sie keiner übermäßigen Beachtung.


Bis der Tag kommt, an dem sie plötzlich und unerwartet ihren Dienst verweigern und wir die Folgen tragen müssen. Nun können die Ursachen für ein plötzliches Versagen ähnlich vielfältig wie die Gründe des Druckverlustes eines Reifens sein, nur ist die Behebung des Defektes in der Regel, sofern überhaupt machbar, meist sehr viel schwieriger.


Deshalb gilt hier ganz besonders: Vorbeugen ist besser als Heilen!

[1]Vgl. Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebedürftige Menschen e. V. - Broschüre „Expertenstandards leicht verständlich“ Stand: Januar 2013 Unter Berücksichtigung der 1. aktualisierten Fassung des Expertenstandards 2013, S. 11 Abs. 4-6

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